Teebeutel aus Polylactid sehen hochwertig aus. Aber obwohl sie aus Maisstärke hergestellt werden, sind sie nicht kompostierbar und können Nanoplastik in das Wasser zum Aufbrühen des Tees abgeben. Das zeigt auch eine Laboruntersuchung, die für die Sendung Markt durchgeführt wurde.
Echte Teekenner bevorzugen es, Tee aus losen Blättern zuzubereiten. So entfaltet sich das Aroma am besten. Einfacher und schneller geht das mit einem herkömmlichen Zweikammer-Teebeutel aus Zellulosefasern, der an einem kleinen Band in der Tasse oder der Teekanne aufgehängt wird.
Die Hersteller bieten verbesserte Teebeutel in Pyramidenform an. Der Tee befindet sich in einem Polyeder, was zu einer besseren Entfaltung des Geschmacks beiträgt. Diese Beutel werden in der Regel aus Polylactid-Kunststoff hergestellt.
Eigenschaften von Polylactid
Dieser Kunststoff wird nicht auf Erdölbasis, sondern auf Basis von Maisstärke hergestellt. Mit Hilfe von Milchsäurebakterien wird er in einem mehrstufigen Prozess in Polylactid umgewandelt. Obwohl Maisstärke ein nachwachsender Rohstoff ist, bedeutet dies nicht, dass diese sogenannten Biokunststoffe in der Natur vorkommen.
Es handelt sich um denselben Kunststoff wie der aus Erdöl hergestellte, mit etwas anderen Eigenschaften. Viele Hersteller bewerben ihre Tees in pyramidenförmigen Beuteln aus Polylactid als kompostierbar, empfehlen aber gleichzeitig, sie zusammen mit dem Hausmüll zu entsorgen. Denn auf dem Kompost oder in der Umwelt ist dieser Kunststoff nicht abbaubar. Er ist nur in speziellen industriellen Anlagen kompostierbar, die für diesen Zweck vorgesehen sind.
Mikro- und Nanoplastik im Teewasser aufgrund von Polylactid
Eine der Eigenschaften von Polylactid: Bei hohen Temperaturen wird es weich und gibt Mikro- und Nanoplastik an das Teewasser ab. Dies wurde durch wissenschaftliche Untersuchungen bestätigt. Im Rahmen einer Stichprobenuntersuchung für die Sendung „Markt” fand das Labor Mikroplastik in unterschiedlicher Konzentration in allen untersuchten Teegetränken, die mit pyramidenförmigen Teebeuteln aus Polylactid zubereitet wurden. Die Menge an Mikroplastikfasern lag zwischen 200 und 2000 Partikeln pro Getränk.
Auswirkungen auf die Gesundheit
Die in den Tee abgegebenen Nanopartikel können die Darmwände passieren und im Körper verbleiben. Welche Auswirkungen dies auf unsere Gesundheit hat, ist noch nicht ganz klar. Das Verbraucherzentrum weist darauf hin, dass sich auf den Kunststoffpartikeln andere Stoffe ansammeln und ablagern können. Daher ist der Verzehr von Mikro- und Nanokunststoffen mit Risiken verbunden und sollte nach Möglichkeit vermieden werden.