Sie legen Obst und Gemüse in den Kühlschrank, in der Hoffnung, dass sie länger frisch und vitaminreich bleiben. Dabei verlieren einige davon gerade dort am meisten an Geschmack, Festigkeit und Nährwert. Erfahren Sie, was Sie besser nicht im Kühlschrank aufbewahren sollten, wenn Ihnen gesunde Ernährung wichtig ist.
Warum mögen nicht alle die Kälte? Ein paar Worte zu Vitaminen
Der Kühlschrank verlangsamt den Verderb von Lebensmitteln, schützt aber nicht immer das Wertvollste in ihnen, zum Beispiel Vitamine. Einige davon, wie Vitamin C, B9 (Folsäure) oder Vitamin A, sind äußerst empfindlich gegenüber Temperatur, Feuchtigkeit sowie Licht- und Sauerstoffmangel. In Obst und Gemüse setzen sich diese Prozesse auch nach der Ernte fort, und Kälte kann ihren natürlichen Reife- und Verfallsprozess stören. Dadurch verlieren sie nicht nur ihren Geschmack oder Geruch, sondern auch ihren tatsächlichen Nährwert.
Schlimmer noch, selbst wenn sie frisch aussehen, können sie innerlich bereits deutlich weniger von dem enthalten, was für den Körper am wichtigsten ist. Daher ist es wichtig zu wissen, welche Produkte für die Lagerung im Kühlschrank geeignet sind und welche besser anders gelagert werden sollten.
Tomaten – verlieren ihren Geschmack und Vitamin C
Tomaten gehören zu den Produkten, die besonders schlecht mit Kälte zurechtkommen. Bereits nach wenigen Stunden im Kühlschrank beginnen sie, ihr natürliches Aroma zu verlieren, werden wässrig und schmecken weniger intensiv. Die niedrige Temperatur stört die Reifung und zersetzt die Enzyme, die für ihren charakteristischen Geruch verantwortlich sind.
Darüber hinaus sind Tomaten reich an Vitamin C, das sehr empfindlich gegenüber Kälte und Feuchtigkeit ist, sodass sie bei der Lagerung im Kühlschrank schnell an Vitamin C verlieren.
Am besten lagert man sie bei Raumtemperatur, fern von direkter Sonneneinstrahlung und Feuchtigkeit. Dann behalten sie nicht nur mehr Nährstoffe, sondern schmecken auch viel besser.
Gurken und Paprika – Kälte tut ihnen nicht gut
Obwohl viele Menschen Gurken und Paprika im Kühlschrank aufbewahren, weil sie glauben, dass dies gesund ist, vertragen diese Gemüsesorten niedrige Temperaturen schlecht. Gurken werden schnell weich, glasig und verlieren ihre Festigkeit, und ihr Geschmack wird fade.
Paprika (insbesondere rote und gelbe) verliert unter dem Einfluss von Kälte Vitamin C, das natürlicherweise in großen Mengen darin enthalten ist. Nach einigen Tagen im Kühlschrank kann sie deutlich weniger Nährstoffe enthalten, obwohl sie optisch noch immer gut aussieht.
Am besten lagert man sie an einem kühlen, aber nicht kalten Ort, z. B. in einem Schrank oder einem Küchenkorb, fern von Wärmequellen.
Bananen und Avocados – Reifung gegen Kühlschrank
Bananen und Avocados sind Früchte, die nach der Ernte reifen, weshalb ihnen der Kühlschrank oft schadet. Niedrige Temperaturen verlangsamen oder stoppen diesen natürlichen Prozess vollständig, was sich nicht nur auf den Geschmack, sondern auch auf die Konsistenz und den Nährwert auswirkt.
Bananen im Kühlschrank werden außen schnell dunkel, verlieren innen einen Teil ihrer Vitamine und verändern ihre Konsistenz. Avocados hingegen können viele Tage lang hart bleiben und reifen nach dem Herausnehmen aus dem Kühlschrank unregelmäßig oder beginnen von innen zu verderben. Daher ist es am besten, sie bei Raumtemperatur zu lagern, bis sie weich und verzehrfertig sind. Erst dann können sie für kurze Zeit in den Kühlschrank gelegt werden, um die weitere Reifung zu verlangsamen.
Kräuter und Salate – scheinbar frisch, aber innen leer
Frische Kräuter und Salate, die im Kühlschrank aufbewahrt werden, sehen oft sehr gut aus. Sie haben feste Blätter, eine satte Farbe und zeigen keine Anzeichen von Welke. Das Problem ist, dass sie unter dem Einfluss der Kälte sehr schnell ihre wertvollsten Inhaltsstoffe verlieren, nämlich Folsäure (Vitamin B9), Vitamin K und verdauungsfördernde Enzyme.
In dicht verschlossenen Plastikbehältern verlieren sie außerdem den Zugang zu Sauerstoff, was den Abbau von Nährstoffen beschleunigt, auch wenn die Blätter noch wie frisch geschnitten aussehen. Anstatt sie eine Woche lang aufzubewahren, ist es besser, kleinere Portionen zu kaufen und sie in einer belüfteten Verpackung oder einem feuchten Papiertuch aufzubewahren. Frische ist nicht nur eine Frage des Aussehens, sondern auch des Inhalts.
Wurzelgemüse und Zwiebeln sind Ausnahmen, die Kühle bevorzugen, aber keinen Kühlschrank
Karotten, Petersilie, Rüben, Zwiebeln und Knoblauch sind Gemüse, die Kühle wirklich mögen, aber nicht unbedingt einen Kühlschrank. Niedrige Temperaturen und Feuchtigkeit können ihnen schaden, da unter solchen Bedingungen Wurzelgemüse gummiartig wird und Zwiebeln und Knoblauch anfangen zu schimmeln oder zu keimen.
Außerdem verwandelt sich bei Kartoffeln, die im Kühlschrank gelagert werden, die Stärke in Zucker, was den Geschmack verändert und ihre Eigenschaften nach dem Kochen beeinträchtigen kann.
Anstatt sie im Kühlschrank aufzubewahren, ist es besser, einen kühlen, trockenen und dunklen Ort für sie zu finden, wie z. B. einen Schrank, eine Speisekammer oder eine Papiertüte in der Küche. So behalten sie ihren Geschmack, ihre Konsistenz und mehr Nährstoffe.
Wie lagert man Obst und Gemüse, damit es wirklich frisch bleibt?
Damit Obst und Gemüse nicht nur ihr Aussehen, sondern auch ihren Nährwert behalten, sollten Sie einige einfache Regeln beachten. Zunächst einmal sollten nicht alle Produkte im Kühlschrank gelagert werden, da einige von ihnen, wie Tomaten, Bananen und Gurken, besser bei Raumtemperatur gelagert werden.
Zarte Blätter (z. B. Salat, Spinat) sollten in einem leicht feuchten Papiertuch mit Luftzugang und nicht in luftdichtem Plastik aufbewahrt werden. Äpfel, Avocados und Orangen können an einem kühlen Ort gelagert werden, aber besser separat, da einige von ihnen Ethylen absondern, das den Verderb anderer Produkte beschleunigt.
Wurzelgemüse benötigt einen trockenen, dunklen Ort und sollte nicht im feuchten Regal des Kühlschranks gelagert werden. Außerdem sollten Obst und Gemüse nicht zu lange aufbewahrt werden, denn je schneller wir sie verzehren, desto mehr Nutzen haben sie.
Nicht alles, was in den Kühlschrank kommt, kommt auch in gutem Zustand wieder heraus. Manchmal schadet Kälte mehr, als sie nützt. Zwar kann Kälte den Verderb verlangsamen, in vielen Fällen beschleunigt sie jedoch den Verlust von Vitaminen, Geschmack und Konsistenz. Tomaten, Gurken, Kräuter, Bananen und Avocados verlieren in der Kälte schnell ihre wertvollsten Inhaltsstoffe, insbesondere wenn sie zu lange oder unter ungeeigneten Bedingungen gelagert werden. Wenn man die einfachen Regeln der Lagerung kennt, kann man nicht nur den Verderb von Lebensmitteln vermeiden, sondern auch das Beste aus ihnen herausholen. Und genau darin liegt der Sinn der Auswahl von Obst und Gemüse für die Gesundheit.