Saftig, aromatisch, süß-sauer – die Ananas ist seit vielen Jahren ein Symbol für exotische Geschmacksrichtungen. Obwohl man sie heute in jedem Supermarkt kaufen kann, war sie vor einigen hundert Jahren noch ein Luxus, den sich nur wenige leisten konnten. Heute schätzen wir sie nicht nur wegen ihrer kulinarischen Eigenschaften, sondern auch wegen ihres Reichtums an Nährstoffen und gesundheitsfördernden Substanzen.
Die Heimat der Ananas ist Südamerika, wahrscheinlich das Gebiet des heutigen Brasilien und Paraguay. Die Ureinwohner kannten und bauten diese Frucht schon lange vor der Ankunft der Europäer an. Nach Europa gelangte sie im 16. Jahrhundert dank der Expeditionen von Kolumbus, und ihr ungewöhnlicher Geschmack und ihr Aussehen machten sie schnell zu einem Symbol für Reichtum und Prestige.
Im 18. Jahrhundert versuchte man, Ananas in Gewächshäusern in Holland und England anzubauen, aber erst später machten Plantagen in tropischen Gebieten sie allgemein zugänglich. Heute sind Costa Rica, die Philippinen, Thailand, Indien und Indonesien die größten Produzenten.
Ananas bestehen zu mehr als 85 % aus Wasser. 100 g frische Früchte liefern etwa 50 kcal, was sie zu einem leichten und erfrischenden Produkt macht. Im Fruchtfleisch finden wir unter anderem:
- Vitamin C – in einer Menge, die mit Zitrusfrüchten vergleichbar ist,
- Mangan – wichtig für Knochen und Stoffwechsel,
- Vitamin B1 (Thiamin) – unterstützt das Nervensystem,
- Ballaststoffe – gut für den Darm,
- Bromelain – ein einzigartiger Komplex proteolytischer Enzyme.
Gerade Bromelain unterscheidet die Ananas von anderen Früchten. Dieses Enzym spaltet Proteine, was erklärt, warum frische Ananas manchmal als natürliche Marinade für Fleisch verwendet wird – sie macht die Fasern weich und verbessert die Zartheit des Gerichts.
Nützliche Eigenschaften
- Unterstützung des Immunsystems
Dank seines hohen Vitamin-C-Gehalts unterstützt Ananas die natürlichen Abwehrmechanismen des Körpers, hilft bei der Bekämpfung freier Radikale und fördert Regenerationsprozesse.
- Verbesserung der Verdauung
Bromelain fördert die Verdauung von Proteinen, daher wird empfohlen, frische Ananas nach schweren Fleischgerichten zu verzehren. Diese Frucht kann das Völlegefühl lindern und die Darmtätigkeit unterstützen.
- Entzündungshemmende Wirkung
Studien zeigen, dass Bromelain entzündungshemmende Eigenschaften hat und die Wundheilung fördern sowie Schwellungen und Schmerzen nach Verletzungen lindern kann.
- Herz und Blutkreislauf
Dank der enthaltenen Antioxidantien, Ballaststoffe und Mangan unterstützt Ananas die Gesundheit der Blutgefäße und kann sich positiv auf den Cholesterinspiegel auswirken.
- Leichtigkeit und Flüssigkeitszufuhr
Dank ihres hohen Wassergehalts und ihres geringen Kaloriengehalts eignet sich die Ananas hervorragend für die Ernährung von Menschen, die auf ihre Figur achten, und versorgt den Körper gleichzeitig mit wertvollen Spurenelementen.
Ananas in der Küche
Ananas ist eine äußerst vielseitige Frucht. Sie kann roh gegessen, zu Desserts, Salaten, Getränken und herzhaften Gerichten hinzugefügt werden.
Die beliebtesten Verwendungsmöglichkeiten:
- Frische Frucht – in Scheiben oder Stücke geschnitten, eignet sich hervorragend als Snack oder Beilage zu Brei.
- Säfte und Cocktails – natürlich süß und erfrischend, passt hervorragend zu Mango, Orange oder Ingwer.
- Desserts – gebackene Ananas mit Zimt, Ananas in Teig oder in Eiscreme.
- Salzige Gerichte – Ananas passt zu asiatischen Gerichten (Hühnchen in süß-saurer Sauce), hawaiianischer Pizza oder gebratenem Fleisch.
- Konserven – Früchte in Sirup, Konfitüren, Marmeladen sowie getrocknete Ananasstücke.
Interessant ist, dass frische Ananas nicht für Gelees und Desserts auf Gelatinebasis geeignet ist – Bromelain zersetzt das Kollagenprotein und verhindert dessen Aushärtung. Nur durch Erhitzen der Frucht (z. B. in Kompotten oder Dosenananas) wird das Enzym deaktiviert.
Eine reife Ananas sollte schwer sein, eine goldbraune Schale haben und an der Basis intensiv duften. Die Blätter in der Rosette sollten grün sein und sich leicht von der Frucht lösen lassen. Unreife Ananas reifen nach dem Kauf nicht immer nach, daher sollten Sie solche wählen, die einen ausgeprägten Duft haben.
Am besten bei Raumtemperatur lagern und nach dem Schälen im Kühlschrank in einem luftdichten Behälter, nicht länger als 2–3 Tage.
Ananas gibt es nicht nur in Erfrischungsgetränken, sondern auch in heißer Form.
Zutaten
- 1 reife Ananas
- 2–3 Esslöffel brauner Zucker oder Honig
- 1 Teelöffel Zimt
- Saft einer halben Zitrone
- nach Belieben: etwas Butter oder Kokosöl.
Zubereitung
- Die Ananas schälen und in dicke Scheiben oder Stücke schneiden.
- Diese in eine ofenfeste Form geben.
- Mit Zitronensaft beträufeln, mit Zucker (oder Honig) und Zimt bestreuen.
- Nach Belieben ein Stück Butter oder einen Teelöffel Kokosöl hinzufügen, damit die Früchte karamellisieren.
- Im auf 200 °C vorgeheizten Backofen 15–20 Minuten backen, bis die Ananas leicht gebräunt ist.
Servieren: Gebackene Ananas schmeckt hervorragend pur, aber auch als Beilage zu Vanilleeis, Pfannkuchen oder Haferflocken.
Ist Ananas für jeden geeignet?
Obwohl sie gesund und lecker ist, kann nicht jeder Ananas ohne Einschränkungen essen.
- Menschen mit Reflux – der saure Saft kann die Symptome verstärken.
- Allergien – Selten, aber es kann zu allergischen Reaktionen auf Bromelain kommen.
- Medikamente – Bromelain kann die Wirkung einiger Antikoagulanzien und Antibiotika beeinflussen.
In solchen Fällen ist Zurückhaltung geboten und Sie sollten Ihren Arzt oder Ernährungsberater bezüglich Ihrer Ernährung konsultieren.
Ananas ist eine Frucht, die einen exotischen Geschmack, einen hohen Vitamingehalt und die einzigartige Wirkung des Enzyms Bromelain in sich vereint. Sie kann die Verdauung fördern, das Immunsystem stärken und die Gesundheit des Herz-Kreislauf-Systems unterstützen, dabei ist sie leicht verdaulich und erfrischend. Dank ihrer kulinarischen Vielseitigkeit eignet sie sich sowohl für Desserts als auch für Hauptgerichte.
Das Hinzufügen von gebackener Ananas mit Zimt ist eine einfache Möglichkeit, ihre natürliche Süße zu betonen und ein Dessert zu kreieren, das mit seinem Aroma und Geschmack begeistert.